Halle S - überraschend, vielseitig!
Der Riebeckplatz - groesster Verkehrsknoten der Stadt Halle an der Saale. / Foto + Bea: Martin Schramme, perladesa media
Willkommen in Halle an der Saale, im Herzen Europas und im Zentrum der deutschen Geschichte. Die Universitätsstadt, eine der grünsten Großstädte Deutschlands, hat die ideale Größe und einen sehenswerten historischen Kern, der besser erhalten ist als in den meisten deutschen Städte. Halle Saale produziert seit mehr als 200 Jahren Schokolade und ist ein Zentrum für Kunst und Kultur. Hier befinden sich Deutschlands National-Akademie (Leopoldina), die Bundeskulturstiftung und die älteste Schulstadt der Republik (Franckesche Stiftungen). Halle, die Perle an der Saale (kurz: Perladesa), ist ein Geheimtipp. Perladesa Media zeigt mehr als 1200 Jahren Geschichte und Halle in der Gegenwart und Zukunft. Auf dieser Startseite sind Antworten auf die Fragen zu finden, die laut Google am häufigsten gestellt werden über Halle (Saale). direkt zum Text
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Kalender Feiern alle Jubeljahre
Welche Höhepunkte hat das Veranstaltungsjahr in Halle? Welche Jubiläen stehen an? Was gibt es zu feiern? mehr
Medien Filmstadt Halle
Halles Patina bot bereits für Filme wie "Liebe Mauer" die ideale Kulisse, mehr
Schaffen Kulturhauptstadt
Halle ist eine Hauptstadt der Kultur, auch wenn die Bewerbungen um den europäischen Titel zwei Mal scheiterten. Kultur in Halle
Leben Welche Promis?
Cierpinski, Genscher, Händel, Stroebele, Pflaume, Luckner, Kühn, Erxleben - die Reihe der Promis aus Halle ist lang und interessant. mehr
Wohnen Halle, eine Baustelle
Halle ist eine ständige Baustelle. Niedrige Zinsen haben der Bauwirtschaft den Impuls gegeben. Wohnen in Halle
Wetter Sonne oder Regen?
Händelstadt
Mit Blick auf das Leben des Komponisten Georg Friedrich Händel könnten sich etliche Städte in Europa "Händelstadt" nennen. Zu allererst London, wo Händel die meiste und schöpferischste Zeit seines Lebens verbrachte. Auch Hannover und Städte in Italien gehören zum Kreis der Orte, wo Händel lebte und wirkte. Allein Halle, wo Händel das Licht der Welt erblickte und in das Künstlerleben hineinwuchs, erhebt den Anspruch, Händelstadt zu sein. Seit einigen Jahren führt die Stadt Halle den Titel "Händelstadt" in der Wortmarke. Bestrebungen, das Wort "Händelstadt" als echten Beinamen zu führen wie etwa Köthen den Bach sowie Eisleben und Wittenberg den Luther, fanden keine politische Mehrheit. Halle ist freilich weit mehr als eine Händelstadt.
Halle Neustadt
Halle-Neustadt war eine sozialistische Stadt vom Reißbrett. Nach 1945 gab es keine andere Stadt in Europa, die als neu gegründete, eigenständige Stadt solche Ausmaße erreichte. Kurze Zeit hieß die Neustadt Halle-West. Doch dann nahm die Errichtung der Chemiearbeiterstadt Fahrt auf. Halle-Neustadt war ein Lieblingskind von Walter Ulbricht, dem ersten Staatsratsvorsitzenden der DDR. Im Chemieprogramm der DDR, der planmäßigen Umstellung der Produktion von Kohle auf Erdöl und Erdgas, war die Errichtung der Neubauten westlich von Halle samt Eisenbahnanschluss an die Chemiebetriebe Buna und Leuna ein wesentlicher Baustein. Geplant waren am Ende 100.000 Einwohner. Diese Zahl wurde nie ganz erreicht, auch nicht mit den vielen Studenten, die im Zentrum der Neustadt in den Hochhaus-Scheiben unterkamen. Nach dem Ende der DDR 1989/90 wanderten Zehntausende ab in den Westen und ins hallesche Umland. Wer keine Arbeit hatte, fand sie woanders. Wer Arbeit hatte und gut verdiente oder ordentlich angespart hatte, nutzte nun die Gelegenheit im Umland ein Eigenheim zu bauen. In Halle-Neustadt blieben vor allem Ur-Neustädter aus Liebe und Gewohnheit und Menschen mit geringem Einkommen. Schrittweise entdeckten immer mehr Ausländer Halle-Neustadt als Wohnort. Schon zu DDR-Zeiten hatten Vertragsarbeiter unter anderem aus Vietnam, Kuba und Mosambik in Ausländerwohnheimen genächtigt. Später fanden viele Russlanddeutsche, die nach Deutschland zurückkehrten, in Halle-Neustadt eine Bleibe. Sie entwickelten ihr eigenes Leben. Nach ihnen folgten Kurden, Türken und andere Muslime. Durch die massive Zuwanderung nach dem Spruch von Bundeskanzlerin Angela Merkel "Wir schaffen das!" (2015) schlug das Verhältnis schrittweise zugunsten der Muslime um. 2017/2018 gab es zwischen verschiedenen Ausländergruppen immer wieder teils blutige Auseinandersetzungen. Die Abgrenzung verschiedener ethnischer und sozialer Gruppen hat sich weiter verschärft. Der Ausländeranteil in der Neustadt hat sich von 2015 bis 2020 auf 20 Prozent mehr als verdoppelt.
Halle in den Medien
Armut, Arbeitslosigkeit, Verfall, Randale, Flutkatastrophe, Untreue-Skandal, Streit, Nazis, Diebstähle, Drogen, hohe Kriminalitätsrate − so viel Negatives war und ist über Halle an der Saale zu lesen. Was dabei untergeht: Halle ist beliebt bei Studenten aus aller Welt, grün und teilweise sehr romantisch gelegen, weitgehend saniert und war zuletzt öfter in den Schlagzeilen unter anderem mit Großinvestitionen und klugen Kindern. 2017 kamen Isopan und Schaeffler nach Halle und 2018 kürte der Kinderkanal die Klasse 6/2 des Latina-Gymnasiums Halle als "beste Klasse Deutschlands". Ganz nebenbei ist inzwischen die zweite gebürtige Hallenserin in das Tagesschau-Team der ARD vorgestoßen: Bisher las Susanne Daubner bereits die Nachrichten vor, seit 2018 kümmert sich Juliane Leopold um den Internetauftritt der Tagesschau. Seit 2022 beherbergt Halle das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende.
Hallywood
Halle ist eine beliebte Kulisse für Film und Fernsehen. Dafür gibt es viele gute Gründe: die Mischung aus Charme, Verfall und romantischer Lage, die Burgen, die Universität, die im deutschen Vergleich gut erhaltene historische Innenstadt, mehr als 1200 Jahre Geschichte, die Salzsiederei, die Felsen, der nahe Wald, aber auch die günstige strategische Lage mit in Deutschland zwischen Berlin und München (Autobahn und ICE-Verbindung). Fernsehsender in Halle sind der Mitteldeutsche Rundfunk und das Stadtfernsehen TV Halle. Wegen der Popularität bei der Filmbranche haben einige Hallenser ihre Stadt bereits Hallywood getauft. Zu den spektakulärsten Projekte gehörte der Film "Liebe Mauer", für den an der Rudolf-Breitscheid-Straße ein Stück der Berliner Mauer nachgebaut wurde.
Halle Tag und Nacht
Wann wird es hell, wann wird es dunkel in Halle an der Saale. Wann geht die Sonne auf, wann geht sie unter. Diese Frage bewegt viele Hallenser. Eine gute Übersicht über Tagesbeginn und Tagesende und den Wandel über das Jahr ist auf der Seite timeanddate.de zu finden.
Halle Wetter
Halle liegt an einer Wetterscheide und hat insgesamt beinahe Steppenklima. Die Stadt liegt im Regenschatten des Harzes (Lee), wird durch den Fluss Saale geteilt und ist hügelig mit ansteigender Tendenz nach Norden zum Petersberg. Es kann lange trocken sein, aber auch lange grau und regnerisch. Extremwetterlagen sind selten. Die Bewohner der Stadt können jedoch immer wieder beobachten, wie deutlich sich das Wetter im Norden und Süden der Stadt, im Osten und im Westen zur selben Zeit unterscheiden kann. Hier Sonne, da Regen − zum Beispiel.
Halle wie es einmal war
Wie war Halle einmal? Anders! Kleiner, runder, wehrhafter, salziger, bedeutender, reicher und noch schöner als jetzt. Erst das Salz, später die Reformation und die Universität, schließlich Eisenbahn, Kohle und Chemie bescherten Halle eine lange Zeit der wirtschaftlichen Blüte und des Wachstums. Zwischenzeitlich forderten freilich schwere Arbeit, Kriege, Seuchen, dann das NS-Regime, die DDR und zuletzt die Folgen der Wende nach 1990 Tribut.
Wann wurde Halle gegründet?
Wann Halle gegründet wurde, richtet sich nach der Interpretation der Geschichte. Der Ort Halle war wegen der Salzvorkommen und der guten strategischen Lage auf bewaldeten Hügeln am Fluss wahrscheinlich schon seit Jahrtausenden besiedelt. Die älteste bisher bekannte Urkunde über die Besiedlung eines Ortes Namens Halla stammt aus dem Jahr 806. Eine Schenkungsurkunde von 961 ist ein weiterer Beleg. 1280 mit dem Beitritt zur Hanse war Halle an der Saale bereits als wichtiger Handelsknoten anerkannt. Das Stadtrecht erhielt Halle jedoch erst 1310. Trotz des blühenden Lebens war Halle später jedoch nie Kaiserpfalz (sondern das benachbarte Merseburg) und auch nicht Bischofssitz (das war Magdeburg). Erst 1946 wählte eine Landesregierung Halle als Hauptsitz. Es waren die ersten Jahre des neuen Landes Sachsen-Anhalt, das im Zuge einer Verwaltungsreform der DDR in die Bezirke Halle (Süden) und Magdeburg (Norden) zerlegt wurde.
Warum hat Halle den Name Halle?
Gute Frage! Die ältere Version besagt, dass Halle (früher Hall oder Halla) von dem französischen Wort für Salz kam. Dafür spräche die Frühgeschichte des Deutschen Reiches und die Umstände der Expansion nach Osten durch das Frankenreich. So soll einst auf der Ostseite der Saale ein fränkisches Kastell gestanden haben, gewissermaßen als Brückenkopf an der Ostgrenze des Reiches, die einst entlang der Saale und der Elbe (mit dem Ort Magdeburg) verlief und an das Siedlungsgebiet der Slawen grenzte. Eine etwas jüngere Theorie bezieht sich auch auf den Gründungsmythos von Halle, wonach Salzfunde den wesentlichen Grund dafür lieferten, gerade hier zu siedeln. Beim Salzabbau seien Halden entstanden. Der Name Halle sei davon abgeleitet. Die Frage ist allerdings, um welche Halden es sich gehandelt haben könnte, denn nicht Steinsalz (Bergbau) wurde gewonnen, sondern Sole. Die Sole steigt durch unterirdische Kanäle an die Oberfläche, fließt unter dem Gebirgsdruck, lässt sich mit Wasser auswaschen und anschließend sieden. Dabei entsteht kein großer Abraum. Als Abfall des Salzabbaus in Halle an der Saale sind allenfalls die Tongefäße denkbar, in denen das Salz gesotten wurde.
Warum wurde Halle nicht bombardiert?
Die Frage nach der Bombardierung Halles bezieht sich auf den Zweiten Weltkrieg (1939-1945). Vorab: Die Frage ist falsch gestellt, aber der Reihe nach. Halle lag im Zentrum des Großdeutschen Reiches und für die von Westen kommenden angloamerikanischen Bomber auf dem Weg nach Leipzig, einer hochindustrialisierten Großstadt in Sachsen. Halle war eine wichtige Industriestadt mit einem bedeutenden Rangierbahnhof und befand sich nicht weit von zentralen Produktionsstätten der Flugzeug- und Chemieindustrie (Leuna, Buna, Wintershall in Krumpa, Junkers in Merseburg und Dessau). Außerdem befanden sich in Halle unter anderem die Siebel-Flugzeug-Werke, ein Rüstungsbetrieb, und im nahen Ammendorf die Orgacid GmbH, eine Giftgasfabrik. Abgesehen davon war Halle eine Großstadt. Daher stand Halle auch auf der Liste der rund 50 deutschen Städte, die Englands Premierminister Winston Churchill und sein skrupelloser Gehilfe Arthur Harris vernichten wollten. Halle blieb jedoch von massiven Bombardements bis Ostern 1945 verschont. Halle wurde gleichwohl immer wieder bombardiert. Im April 1945 drohte der Stadt jedoch sogar die totale Zerstörung, jetzt allerdings nicht durch die Engländer, sondern durch die US-Amerikaner, die vor der Stadt lagen und die Kapitulation forderten. Der bei den Amis bekannte deutsche Abenteurer und Seeräuber Felix Graf Luckner sowie weitere friedfertige Hallenser konnten die Vernichtung der Stadt durch kluge Verhandlungen noch im letzten Augenblick verhindern. Trotzdem gab es zu dem Zeitpunkt bereits zahlreiche Schäden durch den Luftkrieg. Treffer bekamen unter anderen der Güterbahnhof Halle, das alte Rathaus (Marktplatz), das Hotel "Goldene Kugel" (Riebeckplatz), das Opernhaus und der Stadtgottesacker. Warum Halle nicht bombardiert wurde, ist also falsch gefragt.
Wie entstand Halle?
Menschen siedelten am Fluss. Sie fanden da, wo sich heute Halle befindet, fruchtbares Acker- und Weideland, Wald und strategisch günstiges Gelände. Außerdem entdeckten sie Salzquellen und Salz war einst so wertvoll wie Gold. Sie bauten Häuser und einfache Befestigungsanlagen. Zunächst aus Holz. Später errichteten die Wohlhabenden und Privilegierten steinerne Wohntürme (Reste befinden sich noch heute in Halles Altstadt) und Kirchen. Zahlreiche Gewerke entwickelten sich. Der Handel kam in Gang. Mehr und mehr Häuser entstanden und eine Stadtmauer aus Stein. Halle war inzwischen ein Knotenpunkt für den europaweiten Salzhandel. Fast kreisrund breitete sich die Stadt aus und das über einige Jahrhunderte. Häuser gab es nur einige Hundert, so dass man sie einfach durchnummerierte. Straßennamen gab es noch nicht. Mit der Industrialisierung sprengte Halle seine alten Grenzen und breitete sich nach Osten und Norden aus. Im Norden entstanden vor allem Behausungen, im Osten die Eisenbahn und rechts und links davon große Industriebetriebe. Nicht ohne Grund genehmigten die Stadtväter alle wirtschaftlichen Großbauten nun primär für den Osten. Da Wind und Wetter in Halle überwiegend aus westlichen Richtungen kommen, ziehen Abgase und Gerüche aus den Betrieben nicht in die Stadt. Vor allem während der Wintermonate dürfte die Luft in Halle nicht besonders gut gewesen sein. Schließlich hatten die zahlreichen Villa und Mietshäuser Ofenheizungen. Im Winter kam hinzu, dass der Wind gelegentlich in östliche Richtungen dreht. Maschinenbaubetriebe nicht zuletzt für die Landwirtschaft ließen sich an der Merseburger Straße nieder und trieben den Stadtausbau nach Süden voran. Das weiter anhaltende Bevölkerungswachstum der Stadt Halle veranlasste die Stadtväter während der Weimarer Republik (1919-1933), nach weiteren Siedlungsflächen Ausschau zu halten. Dabei blickten sie auf das Westufer der Saale, doch die schwierigen Grundwasserbedingungen im Saaletal war damals eine noch zu große Herausforderung. Der stellte sich erst die DDR und legte 1964 den Grundstein für Halle-Neustadt. Die Neubausiedlung entstand dank Fertigteilbauweise und für die Kräne optimierten Taktstraßen in bisher ungekanntem Tempo. Zuvor hatte die DDR bereits den Ausbau der Stadt nach Süden betrieben. Als Ende der 1970er Jahre die Kapazitätsgrenze der ausgesuchten Bauflächen erreicht war, setzten die Planer nochmals im Süden an und begannen den Bau des neuen Stadtteils Silberhöhe. Noch etwas später in der Endphase des ersten sozialistischen deutschen Staates kam Heide-Nord hinzu. Genau zwischen der Heide, Halles grüner Lunge, und dem malerischen Saaletal platzierten die Stadtplaner zwei weitere Neubau-Komplexe.
Halle und die Saale
Die Saale fließt durch Halle und ist im Stadtgebiet im Schnitt zwischen 50 und 100 Meter breit sowie bis zu drei Meter tief. Wegen der vielen ruhigen Plätze zum Angeln in Halle und Umgebung ist die Saale bei Anglern sehr beliebt, schrieb die Angelzeitschrift blinker.de im Mai 2016. Wehre, Schleusenausfahrten, Altarme, Außenkurven und Brücken empfiehlt Blinker als Hotspots im Stadtgebiet. Zander, Döbel und Rapfen (ein Karpfenfisch) aus der Saale bringen demnach nicht selten ordentlich Fleisch auf die Waage. Der Fischfang ist heute ein beliebtes Hobby, früher war es ein Gewerbe und ein Privileg der Halloren. Auf Halles Marktplatz standen vor 100 Jahren noch die Marktweiber und boten frischen Fisch aus der Saale feil. Derweil schwammen nicht nur Fische in der Saale. Auch Menschen genossen das Wasser aus Thüringer Wald und Harz (Unstrut) ausgiebig. Etliche Badeanstalten lagen am Fluss. Erst als das Chemiewerk Buna ab 1936 umweltschädliche Abwässer in die Saale einleitete, starben erst die Fische und dann auch die Bäder.
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