Memento mori
Fotos + Text: Martin Schramme | letzte Aktualisierung: 02.07.2017Zu Halles Sehenswürdigkeiten gehören zweifellos auch einige Friedhöfe. Einerseits handelt es sich um zum Teil einzigartige Anlagen (Beispiel Stadtgottesacker oberhalb der Leipziger Straße), andererseits liegen dort wichtige historische Persönlichkeiten der Stadt, an die zumeist sehenswerte Grabmäler erinnern.
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Nordfriedhof
Viel Beachtung findet in Halle der Stadtgottesacker wegen seiner baulichen Exklusivität und der zahlreichen
1a-Prominenz, die dort liegt. Eher im Schatten der Aufmerksamkeit liegt der Nordfriedhof. Zwar kann das Gesamtensemble
zweifellos nicht mit dem Stadtgottesacker mithalten, doch liegen auch dort bedeutende Hallenser wie
Julius Kühn, Otto Ule oder Ludwig Bethcke. Zu den namhaften Toten gehört unter anderem Luise Charlotte Gräfin von Luckner.
Stadtgottesacker
Foto: Martin Schramme
Der Stadtgottesacker ist entlang seiner Einfriedung mit Gruft-Bögen versehen (Nummerierung 1 bis 94) und hat weitere, vielfach mit aufwändigem Zierwerk versehene Grabstätten in vier Abteilungen (I 453 Gräber, II 814 Gräber, III 387 Gräber und IV 303 Gräber). Durch den Verein für Friedhofskultur in Halle und den halleschen Familienforscher Bernd Hofestädt ist der Campo Santo mit seinen insgesamt über 2000 Grabstätten kartiert worden. Auf dem Friedhof befinden sich die sterblichen Reste zahlreicher hallescher Persönlichkeiten und namhafter Familien. Dazu gehören Christian Thomasius (Bogen 10, Jurist), die Familie Keferstein (12, Papierfabrikant), Ludwig Wucherer (14, Großindustrieller), August Hermann Niemeyer (15, Theologe), Johann Juncker (17, Mediziner), Daniel Nettelbladt (22, Jurist), Johann August Nösselt (26, Theologe), Gebauer/Schwetschke (36, Verleger), Michael Alberti (37, Mediziner, Pyhsiker), Johann Friedrich Goldhagen (41, Mediziner), Johann Reinhold Forster (44, Naturwissenschaftler, Entdecker), Friedrich Hoffmann (47, Mediziner, Hoffmannstropfen), Johann Salomo Semler (53, Theologe), Friedrich Madeweis (57, erster Postmeister von Halle), Johann Christoph von Dreyhaupt (58, Jurist und Historiker), Händel (60, Musiker), Philipp Friedrich Theodor Meckel (76, Mediziner), August Hermann Francke (80, Theologe, Familiengruft), Johann Anastasius Freylinghausen (80, Theologe), Johann Heinrich Schulze (85, Universalgelehrter), Agnes Gosche (Grabstätte 31 Abt. III, Philologin), Gustav Friedrich Hertzberg (80 Abt. II, Regionalhistoriker), Richard von Volkmann (488 Abt. II, Chirurg), Gustav Staude (343 Abt. III, Bürgermeister von Halle), Peter Krukenberg (293 Abt. I, Mediziner), Dmitri Petrowitsch von Newerowski (1 Abt. I, Generalleutnant), Ewald Genzmer (205 Abt. I, Architekt und Stadtplaner), Carl Adolf Riebeck (245 Abt. IV, Bergwerksunternehmer und Industrieller), Friedrich August Gottreu Tholuck (255 Abt. III, Theologe).
ausführliche Beschreibung des Stadtgottesackers bei Wikipedia
Südfriedhof
Charlotte Hirsch, geb. Luther, 1892-1934
Der 1887 fertiggestellte Südfriedhof in Halle an der Saale hat einige Besonderheiten aufzuweisen. Dazu gehören die Grabfelder der Grauen Schwestern zur Heiligen Elisabeth und die Gräber sowjetischer Soldaten und Zivilisten.
Im Ostteil des Südfriedhofs in Halle Saale befinden zahlreiche Gräber von sowjetischen Männern, Frauen und Kindern. Einige herausragende Personen wurden mit Plastiken versehen. Zu ihnen gesellte sich nach der Wende das vom Stadtpark umgesetzte Denkmal von Alexander Matrossow. Alexander Matrossow war ein Held der Sowjetunion, weil er sich am 27. Februar 1943 beim Dorf Tschernuschki an der Kalininer Front vor einen gegnerischen Bunker warf und so den anderen Sowjetsoldaten den Angriff der deutschen Stellung erlaubte, der sonst so nicht möglich gewesen wäre. Sein Todestag wurde im Zuge des stalinischen Heroismus auf den 23. Februar 1943, den Gründungstag der Roten Armee, zurückdatiert. Ihm zu Ehren wurde 1975 im Leninpark (heute Stadtpark) von Halle ein Denkmal aufgestellt. Nach der Wende wurde die Plastik auf den Südfriedhof umgesetzt. Am Granitsockel des Denkmals steht: Held der Sowjetunion - Gardesoldat - Alexander Matrossow. "Aus Anlaß des 30. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus und des III. Festivals der Freundschaft der Jugend der UdSSR und der DDR vom Leninschen Komsomol übergeben" Mai 1975. Aus Anlass des Festivals wurde eine 10-Pfennig-Briefmarke in einer Auflage von sechs Millionen Stück gedruckt.
Festival der Freundschaft der Jugend der UdSSR und der DDR - Chronologie
1970 Dresden
1972 Leningrad (heute St. Petersburg)
1975 Halle Saale
1977 Wolgograd
1980 Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz)
1983 Kiew
1987 Gera
Toten-Erinnerungslinks