Adressbuch 1925

Chronik der Stadt Halle a/S

Kurze Uebersicht über die Geschichte und Entwicklung der Stadt Halle
Von Dr. Siegmar Baron von Schultze-Gallera

Die erste geschichtliche Erwähnung Halle geschieht im Jahre 806 als eines wohl längst bestehenden und bekannten Ortes. Doch schon Jahrhunderte, ja Jahrtausende zuvor ist unser Stadtgelände bewohnt gewesen, die Funde in der Erde beweisen eine fast ununterbrochene Besiedlung seit dem Ausgang der Jüngeren Steinzeit. Diese, wie die ältere und jüngere Broncezeit, die Hallstattperiode, die Latene- und jüngere Eisenzeit, sind allesamt mehr oder minder stark in unserem Stadtgebiet zu belegen. Kelten etwas bis 400 v. Chr. sind die ersten geschichtlich nachweisbaren Bewohner unseres Ortes. Wie an der Giebichensteiner Salzquelle (Wittekindtal) entwickelte sich auch an dem hallischen Salzquell, der auf dem heutigen Hallmarkt in der Nähe der Gerbersaale zutage trat, eine reiche Kultur, die so bedeutend war, daß der Ort wohl seit jener Zeit den keltischen Namen Hall (=Salzbereitungsstätte) und der dabei befindliche Fluß den keltischen Namen Saale (=Salzfluß) wegen der in ihn geleiteten Salzwässer empfing, von Hall aus verbreitete sich der Name auf den gesamten Lauf des Flusses.

Den Kelten folgten die Germanen: der germanische Volksstamm, der unser Gebiet und die Salzstätte innehatte, gehörte der Hermionengruppe an, aus der sich um Christi Geburt die Hermunduren emporhoben. Diese, ein reichbegabtes Handelsvolk, ließen den Solbrunnen durch gewandte keltische Salzarbeiter (wohl die Vorfahren unserer Halloren) vertiefen, einfassen und gestalteten ihn so ergiebiger: es ist der spätere sogenannte deutsche Brunnen. Auf den Zerfall des Hermundenreiches um die Wende des 3. Jahrhunderts folgte später das Thüringer Königreich; möglich daß sein berühmtes Königsgeschlecht in unserer Umgegend seinen Ursprung hatte: der Name des Königs Bisinus findet sich auffällig oft in unserer Gegend (in Beesenlaublingen, Beesen an der Elster, Wüstung Beesen bei Löbejün, vor allem in Bösenburg und Beesenstedt im Mansfeldischen); vielleicht, daß unser Salzquell damals ein kostbares Königsgut war. Die Vernichtung des Thüringer Königreichs durch die Franken (531), dann die des Wariner Unterkönigreiches (595) auch durch die Franken gaben den schon länger andrängenden Slawen den Weg nach Westen frei. Die Siedlung Hall und seine Salzquelle gerieten unter die Herrschaft der slawischen Sorben. Man ließ die alten keltischen Salzwirker weiter das Salz sieden, verbesserte aber den Betrieb und grub zwei neue Brunnen in Hall: den Gutjahrbrunnen (eigentlich Dobrojara = Gutertrag) und die Meteritz und nennt den Ort slawisch Dobresol (Gutsalz), so in Böhmen, das von Halle her sein Salz bezog oder Dobrogora, entstellt aus Dobrojara, dem Gutertragsbrunnen, wie der Name im slawischen Osten und Norden (Pommern) gebräuchlich war. Der vierte Brunnen, der Hackeborn, ist zwei Jahrhunderte später, vielleicht unter dem tüchtigen Erzbischof Giseler, nach anderen erst unter Erzbischof Ruprecht (um 1260) gegraben worden. Unter der Sorbenherrschaft gewann das Dorf Halle die erste heute noch nachweisbare Ortsanlage, nämlich die slawische kreisrunde, das eigentliche Hallgebiet, in dessen Mitte die Solbrunnen und um sie herum die Lehm- und Holzsiedehätten, die Kote, und die Hütten der keltischen und sorbischen Bevölkerung lagen.

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