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Bürgerschaft ehrt Halle Saales Retter von 1945 namentlichzur STARTSEITE | Text + Foto: Martin Schramme, händelstadt-halle.de | 19.04.2012 | ergänzt: 20.04.2012 | English
Glockenläuten, Gebet, Vortrag, Tafel, Shanty-Chor - auf Initiative der Felix Graf Luckner Gesellschaft Halle Saale und der FDP-Stadtratsfraktion wurde am 19.04.2012 ab 10.55 Uhr an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Halle gedacht und namentlich an jene erinnert, die wesentlich dazu beitrugen, dass die wunderbare historische Stadt am 16. April 1945 nicht durch fast 1000 amerikanische Bomber dem Erdboden gleich gemacht wurde und Zehntausende Hallenser sowie Zehntausende Flüchtlinge und Verwundete mit dem Leben davonkamen.
Zahlreiche, vor allem alte Hallenser, wohnten der Erinnerungs- und Ehrungsveranstaltung bei. Auch Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), die keine Befürworterin der Ehrung Luckners ist, nahm teil. Sie wurde Zeugin der starken Zustimmung etlicher Hallenser, die schließlich auch die Enthüllung der Gedenktafel an einem Eckpfeiler des Kaufhauses Wöhrl beklatschten.
Matthias Maurer, Präsident der halleschen Luckner-Gesellschaft und Verfasser des Buches "Our Way to Halle" (die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in Halle), betonte, dass die Retter Halles unter Einsatz ihres Lebens handelten. Neben den fünf, auf einer Steintafel aus südafrikanischen Impala genannten Helden von Halle nannte er weitere Namen. Darunter Fritz Hartnagel (1917-2001). Der Offizier der Wehrmacht schrieb sich von 1937 bis 1943 Briefe mit seiner Verlobten Sophie Scholl, die er 1937 beim Tanzen kennengelernt hatte. Durch sie wurde er zum Pazifisten, unterstützte die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" mit Informationen von der Front und Geld und befahl als Kommandeur der Luftnachrichtenschule an der Heide 1945 seinen Männern die kampflose Übergabe. 2005 hatte Hartnagels Sohn den Briefwechsel veröffentlicht. Fritz Hartnagel hatte sich den Amerikanern am 14. April 1945 gestellt und im Oktober des gleichen Jahres Elisabeth Scholl, eine Schwester Sophie Scholls, geheiratet.
Die ehrlosen Jahre seit Ende des Zweiten Weltkrieges in Halle am 19. April 1945 bezeichnete FDP-Stadtrat Gerry Kley als "67 Jahre der Sprachlosigkeit". Die 1945 ihr Leben für Halle riskierten, seien keine Menschen ohne Fehler gewesen, aber sie hätten Ungewöhnliches zur rechten Zeit getan.
Wörtlich steht auf der Gedenktafel: "Die Bürgerschaft der Stadt Halle (Saale) gedenkt Major a.D. Karl Huhold, Prof. Walter Hülse, Prof. Theodor Lieser, Felix Graf von Luckner, Dr. Nikolaus Weins und der vielen ungenannten Bürgerinnen und Bürger, die in den Apriltagen des Jahres 1945 durch ihr mutiges Handeln die Stadt Halle (Saale) vor der Zerstörung bewahrt haben."
Literatur
Matthias Maurer: "Our Way to Halle. Der Marsch der "Timberwölfe" nach Halle", Fliegenkopf-Verlag
News Story in English
A plaque dedicated to the Saviors of Halle Saale in April 1945 before the total destruction by american bombers was placed on Thursday on a department store at the
marketplace of Halle. Initiated by the Felix Count von Luckner Society and the German Liberal Party five names of saviors are mentioned:
Felix Count Luckner, Theodor Lieser, Nikolaus Weins, Karl Huhold and Walter Huelse.